VÖ: 14.7.2017 auf Western Vinyl Records
Klingt fast ein bisschen wie: Arthur Russel, sir Was, Aero Flynn, The Frightnrs
Schlagworte: Nachts / Regen / Tee / Alleine
Dass Luke Temple ein begnadeter Songwriter, Gitarrist und Sänger ist, ist keine Neuigkeit. Überraschend ist eher, wie weit er sich unter seinem neuen Künstlernamen von seiner bisherigen musikalischen Comfort Zone entfernt. Als Art Feynman tauscht er seine Gitarrensammlung gegen eine Armada aus Synthesizern und Drum Machines, die klassischen Songstrukturen gegen ausufernde Loops und das Storytelling gegen assoziativ strömende Textfragmente. Dabei greift er unter anderem auf Modelle aus der elektronischen Musik und aus afrikanischen Kulturen zurück, was dem Ganzen einen zeitlosen, globalen und futuristischen Charakter gibt.
Das Video ist in höchstem Maße passend, denn die Musik zieht in einer gewissen emotionalen Distanz an uns vorbei wie das Nachtleben einer Metropole bei der Fahrt auf der Stadtautobahn. Und bis auf wenige Ausraster, bei denen die Experimente am Keyboard oder an der E-Gitarre ein wenig zu weit gehen, ist dabei aber eine extrem gut hörbare Platte entstanden. Der wilde Stilmix wird von einem sehr individuellen und persönlichen Charakter der Musik stimmig zusammengehalten. Man darf gespannt sein, ob und wie dieses Album überhaupt auf der Bühne umsetzbar ist, aber in aufgenommener Form stellt es durchaus eine einzigartige Produktion von besonderem künstlerischen Wert dar.
7 Kommentare zu „Art Feynman – Blast Off Through The Wicker (2017)“