Foto: Bal
Wer die Headliner und die angesagtesten Bands des Jahres sind, kann jeder auf dem Plakat ablesen. Festivals wie das Maifeld Derby leben aber auch von den Neuentdeckungen, den Außenseitern und Local Heros, die sich abseits der Rush Hour einen Wolf spielen. Es gibt nicht wenige Musikfreaks, die ihre besten Erlebnisse am frühen Nachmittag oder auf einer kleinen Bühne haben. Und das bei Konzerten von Bands, deren Namen sie zuvor niemals gehört hatten. Als kleine Motivationshilfe gibt es hier dieses Jahr deshalb die Best of never heard before: Für alle, die mehr wollen als nur ein paar Lieblingsbands an einem Wochenende zu sehen und dazwischen am Bierstand herumzulungern. Denn das reicht nicht, um in ein paar Jahren den Max zu machen und zu behaupten, dass man den Grammy-Gewinner schon damals auf dem Maifeld gesehen hat!
1. GREAT NEWS (Norwegen)
Außer Öl und Lachs kam schon lange nichts mehr mit Substanz aus Norwegen. Mit Great News ändert sich das, denn die Jungs aus Bergen klingen wie eine Kreuzung aus The War on Drugs und den Simple Minds. Gleichzeitig mit der coolsten und der uncoolsten Bands aller Zeiten verglichen werden, ist alleine schon eine große Leistung. Noch geiler ist höchstens, dass Synthie-Bombast und treibender Panorama-Rock sich hier durchaus erfolgreich paaren und emotional für multiple Höhepunkte sorgen. Spätestens mit diesem Konzert sollte man also am Freitagabend das Wochenende einläuten!
Wann kommt der Durchbruch: Genau jetzt. Nein, jetzt. Oder doch erst jetzt.
Slot: Fackelbühne / Freitag, 18:40-19:20
2. FENNE LILY (England)
Introvertierte Klänge kommen im Festivalkontext leider oft zu kurz. Im Zweifelsfall passt die Band mit den lauten Gitarren und dem geilen Schlagzeuger nun mal einfach besser zum Alkoholpegel. Deshalb wird es auch bei Fenne Lily weiter oben auf der Tribüne ein reges Kommen und Gehen geben, das die aufmerksam lauschenden Musikliebhaber zur Weißglut treiben wird. „Lass ma hinsetzen“ sagt da jemand und bekommt ein müdes „Nee, da penn ich ein“ zur Antwort, dann wird noch ein bisschen diskutiert, nur um letzten Endes doch wieder Richtung Mainstage bzw Bierstand zu verschwinden. Tipp: Einfach mal vorne hinsetzen, Fresse halten und zuhören!
Wann kommt der Durchbruch: Auf Spotify schon eingetütet
Slot: Parcours D’Amour / Freitag, 20:55 – 21:45
FIBEL (Mannheim)
Wer bei diesem Song nicht anfängt zu tanzen, hat weder Herz noch Beine. Und wer bei dieser Stimme und dem euphorisierenden Vortrag nicht an die glorreichen Zeiten von Maxïmo Park denkt, hat Paradeiser auf den Ohren. Aber FIBEL sind nicht nur Mannheims Antwort auf britischen Indie-Post-Punk und Wiener Schmäh, sondern vor allem eine extrem mitreißende Live-Band. Das wird ordentlich fetzen, trotz der frühen Uhrzeit!
Wann kommt der Durchbruch: Am Samstag, den 16.6.2018 um 15 Uhr
Slot: Fackelbühne / Samstag, 14:20 – 15:00
THIS IS THE KIT (England)
Wenn eine Wette läuft, welches das schönste Konzert auf dem Maifeld Derby 2018 wird, ist das hier wahrscheinlich der heißeste Tipp. Ein langer Tag in der Sommerhitze ist vorbei, der Sonnenuntergang hängt noch mit einem Zipfel am Horizont. Was gibt es dann besseres als einen Sitzplatz auf der Tribüne, ein kühles Bier und grandiose Folksongs zum Zuhören und Genießen? Danach steht dann fast zur Diskussion, ob man den Tag einfach abhakt und nach Hause radelt, um am Sonntag wieder früh fit zu sein.
Wann kommt der Durchbruch: Nach dem nächsten Album
Slot: Parcours D’Amour / Samstag, 22:00 – 23:00
BAL (Heidelberg)
Letztes Jahr haben die vier mit ihrem psychedelischen Indie-Rock beim Brückenaward den Sit-In zum Sonnenuntergang in eine wilde Tanzfläche verwandelt. Folgerichtig dürfen sie dieses Jahr auch im gleichnamigen Zelt auf dem Maifeld Derby ran, um die verkaterte Sonntags-Crowd wieder aufzurichten. Sagen wir mal so: Wenn das jemand schaffen kann, dann die sympathischen Slacker von BAL.
Wann kommt der Durchbruch: Wahrscheinlich nie, aber das ist auch gut so
Slot: Brückenaward Zelt / Sonntag, 14:40 – 15:30