Dr. Dog – Critical Equation

Dr. Dog kommen aus Philadelphia und haben schon einige Alben mit jeder Menge ausgefeilter 60er-Psychedelik auf dem Buckel. Die Songs auf der neuen Platte haben sie in wenigen Tagen geschrieben und aufgenommen, was der Musik ein luftiges Grundfeeling verpasst und Raum für große Melodien schafft.

DrDog

27.4.2018 / We Buy Gold Records

Manchmal muss man einfach locker lassen und loslegen. Die Jungs von Dr. Dog konnten das zwar schon immer ganz gut, aber auf Critical Equation wird der sympathische Slacker-Sound auf die Spitze getrieben. Die meisten Songs liegen faul auf einer einsamen, aber absolut einleuchtenden musikalischen Idee herum und chillen in gemächlichem Tempo vor sich hin. Die Aufnahmen wurden behutsam bearbeitet und nur mit wenigen zusätzlichen Spuren ergänzt. So hat man eigentlich immer das Gefühl, mitten im Proberaum auf einer ranzigen Couch zu liegen und die Sportzigarette vom Bassisten zum Schlagzeuger weiterzugeben.

Aus der gemütlichen Reihe von Songs stechen aber doch einige durch ihre extreme Eingängigkeit heraus. Die Texte verzaubern dabei fast durchgehend mit einer poetischen Lakonie, die man so selten findet. Das trägt zu dem allgemein eher beiläufigen Charakter der Musik bei, die man sowohl auf einer langen Autofahrt als auch zuhause an einem verstrahlten Sonntagmorgen genießen kann. Eine unglaublich bescheidene und reife Platte von einer sympathischen und extrem gut eingespielten Band, die niemandem mehr etwas beweisen muss.

Mehr Zeug von der Sorte gibt es hier:
Bonny Doon – Long Wave
Dick Stusso – In Heaven
Michael Nau – Some Twist (2017)